
Flexibel
Vor dem Hintergrund, dass bis zu 30 Prozent der Kirchengebäude in Nordrhein-Westfalen langfristig im Sinne ihrer eigentlichen Bestimmung vom Leerstand betroffen sind, stellt sich die Frage nach einer dem Zeitgeist angepassten baulichen und inhaltlichen zukünftigen Nutzung. Veränderte seelsorgerische Bedingungen, demografischer Wandel und in Teilen fehlende finanzielle Mittel erfordern ein Umdenken.
Kirchen dokumentieren eine lange und reiche Bautradition und prägen bis heute das Bild unserer Städte. Nicht selten stehen sie zu Recht unter Denkmalschutz. Diese Räume zu erhalten und in angemessener Weise einer angepassten Nutzung zuzuführen, sollte ein wichtiges kulturelles Anliegen unsere Gesellschaft sein.


Die Ev. Gemeinde in Dortmund-Oespel wünschte sich ein neues Gemeindehaus, das kirchliches und kulturelles Leben zusammenführt. Die denkmalgeschützte Kirche sollte mit dem Neubau die Wahrnehmung in der Gemeinde und der Bevölkerung stärken. Ein flexibles Zusammenspiel von Kirche und Gemeinderäumen, ein neues „Gemeindezentrum“.
Unser Wettbewerbsentwurf wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Der Neubau respektiert die Dominanz des Kirchenbaus.
Die Kirche bleibt als eigenständiger Baukörper von Straße und Kirchplatz aus erlebbar. Das Foyer, dass sich in
der Höhe auch dem neuen Gemeindehaus unterordnet, ist die Nabelschnur zwischen Kirche und Gemeindesaal. Mit der Küche im Schwerpunkt der Nutzungen können der Kirchraum, die Freiflächen und die Gemeinderäume auf kurzem Wege angedient werden. Die neue gemeinsame Mitte schafft Raum für Begegnungen, Gespräche und Feste.


EV. ELIAS KIRCHENGEMEINDE
ORT: | Dortmund |
AUFGABE: | Neubau von Gemeinderäumen |
AUFTRAGGEBER: | Ev. Elias-Kirchengemeinde Dortmund |
VERGABEFORM: | Wettbewerb 1. Preis |
TYPOLOGIE: | Kultur[KUL] |
JAHR: | 2017-21 |
BGF: | 210 m² |
BAUWERKSKOSTEN: | 500.000 € |
STATUS: | realisiert |
FOTOS: | Hans Jürgen Landes |
